Eine Tat, die betroffen macht

Das gestrige Attentat in Halle (Saale) wurde von einem rechtsextremistischen und antisemitischen Psychopathen begangen. Stephan B. aus Sachsen- Anhalt hat sich mutmaßlich als sozial isolierter Einzeltäter in anonymen Internetforen radikalisiert und wollte in Nachahmung des Anschlages von Christchurch in Neuseeland eine ähnliche Tat in Halle begehen. Da sein ursprünglicher Terrorplan an der örtlichen Synagoge scheiterte, wurde er schließlich zum irren Amokläufer, der arglose Personen auf der Straße und in einem Dönerimbiss erschoss. Zwei völlig unschuldige Personen sind getötet und mindestens drei weitere schwerverletzt worden.

Der Täter begründete in einem aufgezeichneten Stream und in einem nun aufgetauchten „Manifest“ seine Tat mit krudem und irrationalem Antisemitismus. Wir wollen an dieser Stelle noch einmal festhalten, dass solche Taten durch keinerlei ideologischen Hintergrund zu rechtfertigen sind. Sie sind das Werk von perversen Psychopathen, die in ihrem Wahn meinen, sich über Menschenleben stellen zu können. Hier wurde der Tätertypus bereits sehr gut analyisiert

Einen Tag nach der Tat gab es jedoch schon erste Versuche von links, die geistigen Brandstifter auf Seiten der Identitären Bewegung oder anderen patriotischen Gruppen auszumachen. Fest steht jedoch, dass die von Stephan B. im Stream und seinem Manifest verkündeten Motive in keiner Weise unserem weltanschaulichen Verständnis entsprechen. Demnach war er nicht nur sozial isoliert, auch seine antisemitische Gedankenwelt lehnen wir entschieden ab. Der Versuch, Verbindungen zur Identitären Bewegung, AfD oder anderen Gruppen herzustellen, ist daher nichts weiter als ein hilfloser und erbärmlicher Versuch, aus der Tat möglichst viel politisches Kapital zu schlagen.

Unsere Anteilnahme gilt im Besonderen den Angehörigen der beiden Opfer, die ums Leben gekommen sind. In dieser schweren Zeit sind unsere Gedanken bei ihnen.

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